Name: Alix Renard
Bücher im Garten:
- "Elissa"
Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur, Familiendrama
Originalsprache: Deutsch
Souci: Möchtest du dich für unsere Leser einmal kurz vorstellen?
Alix Renard: Natürlich möchte ich das, denn ich bin ein höflicher Mensch. ;) Auch wenn es über mich nicht viel zu sagen gibt. Ich bin einfach nur jemand, der gerne schreibt, weil er eine sehr lebhafte – manchmal auch zu lebhafte – Phantasie hat und deshalb ständig von seltsamen oder alltäglichen Dingen zu Geschichten inspiriert wird.
Alix Renard: Natürlich möchte ich das, denn ich bin ein höflicher Mensch. ;) Auch wenn es über mich nicht viel zu sagen gibt. Ich bin einfach nur jemand, der gerne schreibt, weil er eine sehr lebhafte – manchmal auch zu lebhafte – Phantasie hat und deshalb ständig von seltsamen oder alltäglichen Dingen zu Geschichten inspiriert wird.
In deinem Debütroman „Elissa“ geht es um einen Vater, der seine kleine Tochter während der DDR-Zeit verliert. In einem Buch, das in kürzester Zeit zum Bestseller wird, verarbeitet er die jahrelange, vergeblich Suche nach ihr. Durch den Erfolg des Buches bekommt er aber endlich den entscheidenden Hinweis.Um welche zwischenmenschlichen Themen geht es in deinem Buch?
Es geht um Beziehungen, wie sie zwischen verschiedenen Familienmitgliedern vorkommen: Im Mittelpunkt stehen dabei die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern: Auf der einen Seite idealisiert der Vater seine verschwundene Tochter und vergleicht seine jüngeren Kinder mit diesem Idealbild. Das sind Erwartungen, welche natürlich unrealistisch und unerfüllbar sind, deshalb entfremden sich die Kinder.
Auf der anderen Seite haben allgemein Kinder Erwartungen an ihre Eltern – sie glauben, dass Eltern mit allem fertig werden, immer für sie da sind ... In meinem Buch beispielsweise muss Anouk, die jüngere Tochter, erkennen, dass die Ehe ihrer Eltern vollkommen zerrüttet ist und ihre Mutter eine Affäre mit einem anderen Mann eingegangen ist.
Die Familie lernt, dass diese unerfüllten Hoffnungen und enttäuschen Erwartungen dazugehören und sie trotzdem – oder gerade deshalb – zusammenhalten können.
Dann ist da die Beziehung des Vaters zu seiner verschwundenen Tochter Elissa, die im Grunde nur in seiner Vorstellungskraft existiert. Das zu begreifen und zu akzeptieren ist die schwerste Aufgabe für ihn, aber ebenso die wichtigste, um sein Leben ordnen zu können.
Es geht um Beziehungen, wie sie zwischen verschiedenen Familienmitgliedern vorkommen: Im Mittelpunkt stehen dabei die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern: Auf der einen Seite idealisiert der Vater seine verschwundene Tochter und vergleicht seine jüngeren Kinder mit diesem Idealbild. Das sind Erwartungen, welche natürlich unrealistisch und unerfüllbar sind, deshalb entfremden sich die Kinder.
Auf der anderen Seite haben allgemein Kinder Erwartungen an ihre Eltern – sie glauben, dass Eltern mit allem fertig werden, immer für sie da sind ... In meinem Buch beispielsweise muss Anouk, die jüngere Tochter, erkennen, dass die Ehe ihrer Eltern vollkommen zerrüttet ist und ihre Mutter eine Affäre mit einem anderen Mann eingegangen ist.
Die Familie lernt, dass diese unerfüllten Hoffnungen und enttäuschen Erwartungen dazugehören und sie trotzdem – oder gerade deshalb – zusammenhalten können.
Dann ist da die Beziehung des Vaters zu seiner verschwundenen Tochter Elissa, die im Grunde nur in seiner Vorstellungskraft existiert. Das zu begreifen und zu akzeptieren ist die schwerste Aufgabe für ihn, aber ebenso die wichtigste, um sein Leben ordnen zu können.
Wie ist dir die Idee zu „Elissa“ gekommen?
Verschwundene Menschen sind generell ein „Faszinationsthema“ für mich. Ein konkreter Fall, von dem ich gelesen habe, gab den Anstoß zu „Elissa“: 1984 verschwand in der DDR der damals 18 Monate alte Felix. Man geht davon aus, dass er von einem Mitglied des russischen Militärs „mitgenommen“ wurde, dessen eigenes Kind zu kränklichen war und deshalb „im Austausch“ in einen Karton in einem Wohnhaus zurückgelassen wurde. Felix’ Eltern suchen bis heute nach ihm.
(Mehr Informationen dazu: http://www.n-tv.de/panorama/Suche-nach-Felix-seit-25-Jahren-article656423.html)
Verschwundene Menschen sind generell ein „Faszinationsthema“ für mich. Ein konkreter Fall, von dem ich gelesen habe, gab den Anstoß zu „Elissa“: 1984 verschwand in der DDR der damals 18 Monate alte Felix. Man geht davon aus, dass er von einem Mitglied des russischen Militärs „mitgenommen“ wurde, dessen eigenes Kind zu kränklichen war und deshalb „im Austausch“ in einen Karton in einem Wohnhaus zurückgelassen wurde. Felix’ Eltern suchen bis heute nach ihm.
(Mehr Informationen dazu: http://www.n-tv.de/panorama/Suche-nach-Felix-seit-25-Jahren-article656423.html)
Hast du vielleicht eine „Lieblingsfigur“ in deinem Buch?
Die Protagonisten in meinem Buch sind alle ziemlich neurotisch, weshalb ich sie eher als „anstrengend“ empfinde. Am liebsten mag ich deshalb Elissas russischen Adoptivvater, der den „gefestigten“ Gegenpol bildet. ;)
Die Protagonisten in meinem Buch sind alle ziemlich neurotisch, weshalb ich sie eher als „anstrengend“ empfinde. Am liebsten mag ich deshalb Elissas russischen Adoptivvater, der den „gefestigten“ Gegenpol bildet. ;)
Wie lange hast du für das Buch gebraucht?
Ich glaube, ich habe knapp ein Jahr benötigt. Ich brauch für meine Bücher immer etwa ein Jahr, wenn ich so darüber nachdenke ... ;) Egal, wie lang so sind oder wie oft ich den Handlungsverlauf umschreibe.
Ich glaube, ich habe knapp ein Jahr benötigt. Ich brauch für meine Bücher immer etwa ein Jahr, wenn ich so darüber nachdenke ... ;) Egal, wie lang so sind oder wie oft ich den Handlungsverlauf umschreibe.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Eine gute Frage – die Antwort darauf würde mich auch interessieren. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mir schon als kleines Kind Geschichten ausgedacht und im Wortlaut eines Romans in meinem Kopf für mich formuliert. Meistens ging es in diesem „Geschichten“ darum, meine eigene Lebenssituation „umzuschreiben“.
Eine gute Frage – die Antwort darauf würde mich auch interessieren. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mir schon als kleines Kind Geschichten ausgedacht und im Wortlaut eines Romans in meinem Kopf für mich formuliert. Meistens ging es in diesem „Geschichten“ darum, meine eigene Lebenssituation „umzuschreiben“.
Wo gehst du hin oder was machst du, wenn du gerade eine Schreibblockade hast?
Da gibt es nichts Spezielles, was ich mache. Meistens bin ich so mit anderem beschäftigt, dass sich die Schreibblockade von ganz alleine löst. Ich habe das Glück, einen Beruf zu haben, in dem es von Inspiration nur so wimmelt. ;)
Da gibt es nichts Spezielles, was ich mache. Meistens bin ich so mit anderem beschäftigt, dass sich die Schreibblockade von ganz alleine löst. Ich habe das Glück, einen Beruf zu haben, in dem es von Inspiration nur so wimmelt. ;)
Welche Bücher findet man in deinem Regal zu Hause?
Weiß eingebundene Bücher. Mein Regal war mir irgendwann einmal zu „unruhig“, weshalb ich die bunten Bücher in weißes Papier eingebunden habe. :P Ich bin in mancher Hinsicht ebenso neurotisch wie meine Hauptfiguren, schätze ich.
Was die „Thematik“ der Bücher in meinem Regal angeht: Ich lese vor allem Belletristik und „kuriose“ Geschichten. Zum Beispiel „The Mirage“ von Matt Ruff. Darin wird eine „Parallelwelt“ beschrieben, in der Afghanisten die Rolle einer Großmacht einnimmt und christliche Terroristen aus Amerika am 09.11.2011 einen Terroranschlag verüben.
Weiß eingebundene Bücher. Mein Regal war mir irgendwann einmal zu „unruhig“, weshalb ich die bunten Bücher in weißes Papier eingebunden habe. :P Ich bin in mancher Hinsicht ebenso neurotisch wie meine Hauptfiguren, schätze ich.
Was die „Thematik“ der Bücher in meinem Regal angeht: Ich lese vor allem Belletristik und „kuriose“ Geschichten. Zum Beispiel „The Mirage“ von Matt Ruff. Darin wird eine „Parallelwelt“ beschrieben, in der Afghanisten die Rolle einer Großmacht einnimmt und christliche Terroristen aus Amerika am 09.11.2011 einen Terroranschlag verüben.
Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du dann deine Freizeit?
Mit den Menschen, die mir nahe stehen. Wahrscheinlich stehen sie mir auch deshalb nahe, weil ich so viel Zeit mit ihnen verbringe? :P
Mit den Menschen, die mir nahe stehen. Wahrscheinlich stehen sie mir auch deshalb nahe, weil ich so viel Zeit mit ihnen verbringe? :P
Ganz herzlichen Dank an Alix Renard, die all meine Fragen so ausführlich beantwortet hat! ;-)
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