Mittwoch, 8. Januar 2014

Rezension: Frauen und Bücher von Stefan Bollmann





Autor: Stefan Bollmann
Originalsprache: Deutsch
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt
Erschienen: 8. Oktober 2013
ISBN: 978-3-4210-4561-4
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten; 22,99€
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Literatur- und Zeitgeschichte der Frau... oder wie die Leserinnen das Blatt gewendet haben.









"Wussten Sie, dass Marilyn Monroe eine passionierte Leserin war und eines ihrer Lieblingsbücher der »Ulysses« von James Joyce? Dass der Studienabbrecher Friedrich Gottlieb Klopstock 1750 die Dichterlesung erfand, als er einer Schar junger Frauen seine Oden vortrug und dafür Küsse kassierte? Dass Jane Austen nur Frauen für voll nahm, die Romane lieben? Oder dass vor 150 Jahren Eugenie Marlitt, eine entlassene Vorleserin, zur ersten Bestsellerautorin der Welt aufstieg?"







Vorsicht: Kann Spuren von Klopstock, Richardson, Goethe, Caroline Schlegel, Mary Wollstonecraft, Mary Shelly, Flauberts, Woolf, Joyce, Susan Sontag, Marilyn Monroe und vielen mehr enthalten.

Als ich in der Schule Klopstock und Goethe lesen musste ähh... durfte, wurden wir Schüler brutal in die Werke hineingeworfen - ohne Rettungsring oder Schwimmflügel! Also passierte, was passieren musste: Wir gingen unter- mit Mann und Maus! Und wir hassten die literarisch so kostbaren Werke dafür!

Als ich nun ein Jahr später die Chance darauf bekam, es noch einmal mit der Literaturgeschichte zu versuchen, ging ich ohne Vorkenntnisse, ohne Erwartungen mit nur einem bekannten Werk (Iphigenie), dass ich nicht nur zu Ende gelesen, sondern auch noch verstanden hatte an den Roman von Stefan Bollmann heran.

Kurzum lohnt sich die Lektüre für alle, die
- sich stark für Bücher und Literaturgeschichte interessieren
- ihre Sicht auf alte Klassiker entstauben wollen
- den Werther und Co. aus nicht-schulischer Sicht kennenlernen wollen
- ihre Leselust (oder Lesewut) wieder wecken oder erhalten wollen
- lesende Frauen sind

Auf sprachlich hohem, aber leicht verständlichen Niveau führt Stefan Bollmann uns durch die letzten Jahrhunderte, in denen die Frau nicht nur als Leserin und Autorin, sondern auch als Rezensentin, Verlegerin oder Buchhändlerin einen wichtigen Beitrag geleistet hat.
Anekdoten aus dem Leben der weiblichen Berühmtheiten und die lebendige Sprache des Autors machen dieses gut recherchierte und detaillierte Buch zu einem Lesevergnügen.

Vom Buchdruck bis zu Themen wie E-Books und Fanfiction bietet dieses Buch eine weite Sicht auf das "weibliche Lesen".







Ein rund um gelungenes Buch über das Lesen damals und heute, über mutige Frauen, tragische Liebesgeschichten und literarischen Werke die daraus entstanden sind! Für mich ein absolutes Lesehighlight und bekommt deswegen zu der vollen Punktzahl noch ein paar Extrasternchen!


5***/5 Schmetterlingen

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