Mittwoch, 7. Januar 2015

Rezension: Das Spiel der Spiele (Wild Cards 01) von George R.R. Martin



Autor: George R.R. Martin
Originaltitel: Inside Straight (Wild Cards 01)
Genre: Superhelden Universum, Urban Fantasy
Reihe (Rezensionen im Garten)
  • Band 1 oder 18: Das Spiel der Spiele (Inside Straight)
Verlag: Penhaligon
Erschienen: 25. August 2014
ISBN: 978-3-7645-3127-0
Broschiert:
 544 Seiten; 15,00€
Bestellen: HIER

Das Wild-Cards-Universum findet nach 27 Jahren endlich nach Deutschland







"The World's next SUPERHERO!

Seit sich in den Vierzigerjahren das Wild-Card-Virus ausgebreitet hat und Menschen mutieren lässt, gibt es neben den normalen Menschen auch Joker und Asse. Joker weisen lediglich körperliche Veränderungen auf, während Asse besondere Superkräfte besitzen. Da ist zum Beispiel Jonathan Hive, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann, oder Lohengrin, der eine undurchdringliche Rüstung heraufbeschwört. Doch wer ist Amerikas größter Held? Diese Frage soll American Hero, die neueste Casting Show im Fernsehen, endlich klären. Für die Kandidaten geht es um Ruhm und um so viel Geld, dass sie beinahe zu spät erkennen, was wahre Helden ausmacht. "








Vorweg: George R. R. Martin fungiert hier "nur" als Herausgeber. Aus seiner Feder stammen nur wenige Kapitel. An dieser und weiteten Episoden-Storys sind außerdem noch die Autoren Roger Zelazny, Lewis Shiner, Walter Jon Williams, Pat Cadigan, Howard Waldrop, Leanne C. Harper, Chris Claremont, Victor Milán und John J. Miller beteiligt.
Beim Einstieg in den Roman muss man sich über eines im Klaren sein: Seit 1987 wurden 21 Anthalogie aus dem Wild Cards Universum veröffentlicht. 1996 erschien der erste Band im Heyne Verlag auf Deutsch (LINK). Weitere folgten, blieben jedoch ohne Beachtung. "Wild Cards - Das Spiel der Spiele" ist nun die Übersetzung des 18. Buches aus dem Wild Card Universum - erschienen 2008 -, aber das Erste nach dem Verlgswechsel zu Tor Books, einem amerikanischen Verlag, der zu einer großen deutschen Verlgasgruppe gehört. Ich bin sehr dankbar, dass sie einen erneuten Versuch gewagt haben, das Wild Card Universum nach Deutschland zu bringen - nur schade, dass sie mit Band 18 angefangen haben.

Wie bei allen großen Comic Universen sind verschiedene Superhelden auch in den Köpfen verschiedener Autoren entstanden. So wirken die vielen Charakter sehr unterschiedlich, aber auch detailreich und lebensecht. Jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigene Vergangenheit und seine eigene Bestimmung.

Die Geschichte in diesem Buch spielt sich an zwei Schauplätzen ab, die im großen Kontrast zueinander stehen: In Ägypten, dem Kriegsschauplatz  eines Nah-Ost-Konfliktes UND hinter den Kulissen der Casting- und Reality-Show "American Hero".

Wir kennen es alle z.B. von Spiderman: Superhelden setzen sich gerne mit moralischen Leitfragen auseinander. 
Dieses Buch steht wohl unter der Frage: "Was macht einen echten Helden aus?"
Während "American Hero" behauptet den größten Helden zusuchen, spitzt sich der Konflikt in Ägypten immer weiter zu - dort könnte man einen wahren Helden gut gebrauchen. Oder? Auch hier bleibt die Story komplex.
Der Einstieg in die Welt ist schwer, denn die Vorgeschichte beläuft sich auf 17 Bücher und wird hier sehr dürftig zusammengefasst. Der Leser ist mehr oder weniger sich selbst überlassen und muss sich vieles selber denken..
Die eigentliche Geschichte hat einen starken Anfang und ein starkes Ende. Der Mittelteil wirft vor allem gen Ende der American Hero-Geschichten leider ein paar Längen auf. Hier wäre Weniger Mehr gewesen.
Der Rest ist jedoch sehr einfallsreich, komplex und spannend. Das Ende überrascht noch einmal mit einem spannenden Twist.
Witzig sind übrigens die kleinen Anspielungen auf Berühmtheiten, wie Brad Pitt & Co.

Die Charaktere werden sehr detailreich mit einer ausführlichen Vergangenheit und interessanten Eigenschaften dargestellt. Durch die verschiedenen Schreibstile der vielen Autoren wirken die Figuren noch individueller und einzigartiger.

Wegen dem zwischendurch spritzenden Blut und dem satirenartigen, aber ernsthaften Umgang mit politischen Themen ist diese Buchreihe eher für Erwachsene geeignet.

Buchtrailer:















Making-Of des Buchtrailers:







Die Stärke dieser Buchreihe liegt vor allem in seinen Charakteres und spannenden Geschichten von politischen Konflikten. Mit einer Mischung aus X-Men, die teilweise selbstironisch und überspannd, dann aber wieder spannend und cool gezeichnet sind und deutlichen Bezügen zu anderen Comic Superhelden-Universen punktet dieses Buch.
Da es sich allerdings um den 18. Band einer Reihe handelt, was durch die mehr als dürftige Einleitung in die Wild-Cards-Welt schmerzlich auffällt, hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. So verstand man häufig ein paar Anspielungen nicht und durchlebt einen holprigen Einstieg. Zusammen mit der in die länge gezogenen Mitte des Buches gibt es aber nur einne Punkt Abzug.
Dieses Buch lohnt sich auf jeden Fall für alle, die gerne Filme oder Comics aus Superhelden Universen mögen und/oder sich über eine außergewöhnliche, spannende und etwas andere Geschichte freuen, die mal etwas Abwechslung in die Bücherwelt bringt.
Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, denn mich konnte das Wild-Cards-Fieber packen!

2 Kommentare:

  1. Ich kenne die Vorgänger nicht und ich weiß auch nicht, ob ich wirlich alle 17 Bände lesen würde, aber das Buch steht auf meiner Wunschliste und wird auch dementsprechend irgendwann gelesen. Da muss ich wohl in Kauf nehmen, dass der Einstieg etwas holprig sein kann :)


    Liebe Grüße
    schneefloeckchen.blogspot.de

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    1. Hallöchen :-)
      Ich versichere dir, dass du auch ohne die anderen Bände reinfinden wirst. Mir ist es auf jeden Fall gut gelungen! ;-)
      Ich bin gespannt, was du von dem Buch hältst, denn mich hat es total gepackt, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht jedermanns Stil ist.

      Liebe Grüße
      Souci

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