Freitag, 30. Dezember 2011

Rezension: Du oder das ganze Leben von Simone Elkeles



Originaltitel: Perfect Chemistry (zur englischen Ausgabe)
Autor: Simone Elkeles
Genre: Liebesroman
Reihe (Rezensionen im Garten)
  • Band 1: Du oder das ganze Leben
Verlag: cbt Verlag
Erschienen: am 10. Januar 2011
ISBN: 978-3-5703-0718-2
Taschenbuch: 448 Seiten; 8,99€
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La química es definitiva perfecta…




Eine Liebesgeschichte zweier Jugendlicher, die aus den unterschiedlichsten Verhältnissen kommen.
Eine schier unmögliche Liebe… hat sie trotz allem eine Chance?
Thema ist hier, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und dazu zu stehen, wer man ist und was man für richtig hält.

"Wir sind Protagonisten auf der Bühne unseres eigenen lebens und geben vor, das zu sein, was die Menschen in uns sehen wollen." (Du oder das ganze Leben, Alex, S.182)






In dem Jugendbuch von Simone Elkeles geht es um Alejandro Fuentes, genannt Alex, und die hübsche Brittany.
Diese kommt von der Northside aus reichem Elternhaus, führt ein scheinbar perfektes Leben und ist mit dem Kapitän des Footballteams, Colin, zusammen.
Alex‘ Familie hingegen ist arm und er ist Mitglied einer Gang. Gewalt und gelegentliche Schießereien stehen an der Tagesordnung.
Als er Brittany als Chemiepartner zugeteilt wird, wettet er mit seinem Freund Lucky, dass er sie innerhalb von 14 Tagen ins Bett bekommen wird.
Doch dann kommen die beiden sich näher…







Sicher, das hört sich nicht wirklich nach etwas Neuem an: armer Junge und reiches Mädchen verlieben sich, Familie und Freunde sind gegen die Beziehung… Der altbekannte Ausgangskonflikt (Romeo und Julia/West Side Story) steht. Die Frage ist, ob Simone Elkeles die Liebesgeschichte abwechslungsreich, spannend und unterhaltsam gestalten kann? Kann sie aus dem alten Stoff einen neuen Bestseller schaffen?
Kurze und knappe Antwort: JA!

Für Außenstehende scheint Brittanys Leben perfekt zu sein, doch der Leser bekommt von Anfang an einen Einblick, was hinter ihrer Fassade so abläuft. Und das ist alles andere als perfekt. Eigentlich hat sie bisher nur Colin und ihrer besten Freundin Sierra einen Blick in die Komplikationen ihres Alltags zu Hause werfen lassen: ihr Vater ist nie da und ihre Mutter lässt ihre schlechte Laune, die sie auf Grund von Angstzuständen ständig hat, an Brittany aus. Hinzu kommt noch, dass ihre große Schwester, die sie über alles liebt, Zerebralparese, eine schwere geistige Behinderung hat, mit der die Eltern nicht umgehen können.

Alex lebt mit seiner Mutter und seinen zwei kleinen Brüder in der Southside und ist der dort herrschenden Gang beigetreten, um seine Familie zu beschützen. Seine Familie kommt aus Mexiko und sein Vater starb als er noch sehr jung war. In der Schule ist er ein heller Kopf, obwohl ihm häufig sein „Macho-„ und „Bad-Boy-Image“ im Weg steht. Auch Drogen nimmt er selten und dealt nicht mit ihnen, aber trotzdem ist sein Leben der Loyalität gegenüber der Gang gewidmet, geprägt von Gewalt und Wettläufen mit der Polizei.
Für Brit ist er anfangs nur „Mr. Latinlover mit dem Riesenego“.

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Brittany und Alex in der Ich-Perspektive erzählt. So bekommt man einen guten Einblick in die Gefühlswelten der beiden und kann deren Handeln gut nachvollziehen. Die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten sind vielschichtig und liebenswert und werden durch den Perspektivenwechsel für den Leser näher beleuchtet als für den jeweils anderen.
Die Autorin schreibt sehr flüssig und verständlich. Es ist wirklich ein einziges Lesevergnügen.
Da Alex Lateinamerikaner ist, fließt in seine Sprache etwas Spanisch mit ein. Dies verleiht ihm den richtigen mexikanisch Flair. Außerdem sind Wörter wie „chica“ oder „mamacita“ nicht allzu schwer zu verstehen, auch ohne Grundkenntnisse im Spanischen. ¿Verdad?
Wen die ganzen fehlenden Übersetzungen allerdings stören, der kann ja mal
meine kleine Übersetzungshilfe besuchen.

Diese bewegende Liebesgeschichte ist spannend gestrickte und läuft auf einen fesselnden Show-Down hinaus, mit einem Ende, das so bewegend ist, dass bei mir auch schonmal die Tränen geflossen sind… mehr verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.

Da Alex und Brittany schon 18 Jahre alt sind, ist die Thematik in Sachen „Liebe“ vielleicht etwas anders als bei einer 12-Jährigen. Also würde ich das Buch Leserinnen ab 14 empfehlen, da Gewalt in der Gang auch eine Rolle spielt.

Zu der Autorin:
Von Simone Elkeles hatte ich vorher noch nicht viel gehört. Englische Titel wie Leaving Paradise und Return to Paradise waren mir zwar ein Begriff, da eine Freundinn sie mir wärmstens empfohlen hatte, aber dieses Buch hat mich nun vollends davon überzeugt, mehr von Fr. Elkeles zu lesen.
Und hier ist die ganze Fuentes-Reihe auf einen Blick:
1. Perfect Chemistry - Du oder das ganze Leben
2. Rules of Attraction - Du oder der Rest der Welt
3. Chain Reaction - Du oder die große Liebe

Buchtrailer:





















Auf jeden Fall ist die Mischung aus „Bad-Boy“ und „Good-Girl“ sehr gut gelungen, was mich auch zu meinem einzigen Kritikpunkt bringt: Die Übersetzung des Titels! Kann mir mal jemand sagen was „Du oder das ganze Leben“ bedeuten soll? Durch den Titel bin ich auf jeden Fall nicht auf das Buch aufmerksam geworden und ich hoffe, dass ihr euch von ihm nicht abschrecken lasst. Der englische Titel „Perfect Chemestry“ trifft die Stimmung, die sich durch das ganze Buch zieht auf jeden Fall genau. Perfekt! Dieses Buch bekommt 5/5 Schmetterlingen und eine 100%-ige Kaufempfehlen von mir für alle die mal wieder etwas Romantisch-Witzig-Spritziges lesen wollen.

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