Donnerstag, 11. Dezember 2014

Rezension: Dark Queen - Schwarze Seele, schneeweißes Herz von Kimberly Derting




Autor: Kimberly Derting
Originaltitel: The Pledge
Genre: Dystopie, Jugendbuch
Verlag: Egmont INK
Erschienen: 08. März 2012
ISBN: 978-3-8639-6017-9
Gebunden:
368 Seiten; 17,99€
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Wer ist diese Dark Queen?






"In dem von Aufständen erschütterten Königreich Ludania bestimmt die Zugehörigkeit zu einer Klasse, welche Sprache du sprichst – oder verstehst. Wenn du vergisst, wo dein Platz ist, kennen die Gesetze der Königin keine Gnade. Allein auf den Blickkontakt mit gesellschaftlich Höhergestellten steht der Tod. Die siebzehnjährige Charlaina – kurz Charlie – versteht alle Sprachen, jeden Dialekt. Eine gefährliche Fähigkeit, die sie schon ihr ganzes Leben lang verstecken muss. Nur in den illegalen Clubs im Untergrund der Stadt kann sie das für kurze Zeit vergessen. Dort trifft sie den geheimnisvollen Max, der eine Sprache spricht, die Charlie noch nie gehört hat, und der beinahe ihr Geheimnis entdeckt. Und als die Rebellen die Stadt schließlich überrennen, ist er es, der erkennt, dass Charlie der Schlüssel für ihren Sieg sein könnte. Doch für wen wird Max sich entscheiden, für das Mädchen, das ihn fasziniert, oder für seine Königin? "







Es ist kein Geheimnis, dass seit einiger Zeit riesen große Wellen Unmengen von dystopischen Jugendbüchern ans Land spühlen. Nun gilt es dem Konkurenzdruck standzuhalten und mit neuen Ideen, sowie einem durchdachten Konzept und komplexen Figuren aufzuwarten. "Nur die Harten kommen in den Garten!", dem muss man sich bewusst stellen, wenn man sich in dieses Genre begibt.

Zur Idee: Die Gesellschaftsschichten durch verschiedene Sprachen zu trennen finde ich sehr interessant. Auch ansonsten ist der Flair sehr mittelalterlicht. Das Land wird von einer Königen regiert, die Kleidung, die Berufe und das Essen werden eher mittelalterlich beschrieben, auch in der Wortwahl spiegelt sich das wider. Rebellion und Umsturz gehören zur Vergangeneheit, Gegenwart und Zukunft des Landes. Ein wenig fühlt man sich an die Französische Revolution, die Revolte gegen den Absolutismus erinnert.
(Wären da nicht die vielen Lautsprecher in der Stadt - wie kommt es, dass es ansonsten keine Elektronik zu geben scheint...?)

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert, die gut gewählt sind. Der erste Teil war recht misteriös. Es wird gut in die Welt mit ihren Charakteren eingeführt. Manches ahnt der Leser schon, Anderes noch nicht. Geheimnisvolle Andeutungen und spannende Charaktere haben mich zum Weiterlesen bewegt.
Doch dann kam der zweite Teil, indem Action und Auflösungen, sowie trickreiche Wendungen die Oberhand gewinnen wollten.
Wollten, denn hier begann die schön aufgebaute Welt von Dark Queen langsam zu bröckeln...

Selbst nach dem Lesen des Buches kommen mir hier die ersten Fragen (und ja ich weiß, dass es eine Trilogie ist): Warum dreht sich alles darum, dass das Land unbedingt einen weiblichen Herrscher haben muss, wie die umliegenden Länder? Warum hat nur eine Frau komische magische Fähigkeiten und ist somit allein in der Lage ein Land zu regieren? Ich, als Verfechter der Demokratie und als Anerkennerin männlicher Stärke und Authorität hätte dafür gerne eine Erklärung gehabt - irgendeine. Es kam mir unnatürlich vor in einer mittelalterlich angehauchten Umgebung nur Frauen die Rolle der Protagonistin, Antagonistin, Entscheidungsträgerin, Machthaberin und am besten sogar auch noch der Kriegerin zu geben.

Dies ist nur ein Detail, das mich etwas gestört hat. Doch es geht weiter: Viel wird als gegeben hingestellt. Ich hatte zu oft das Gefühl, das etwas passierte, weil es passieren sollte und nicht, weil es logisch war, dass es passierte. Manche Wendungen haben mich überrascht und waren sehr gut gelungen, andere hingegen wirkten eher erzwungen. Manche Charaktere verhielten sich plötzlich untypisch und unlogisch nur um die Story voranzubringen. Auch der Show-Down wollte mir nicht schmecken. Zu schnell, zu leichtsinnig, und doch lief irgendwie alles ganz glatt.

Wo die männlichen Charaktere wie Max mit Zafir und Claude, sowie Xander in der ersten Hälfte einen guten Start hinlegten, wirkten sie in der zweiten eher blass. Alles drehte sich nur noch um Charlie, und vor allem: Alle Welt hörte auf sie, richtete sich nach ihr, dabei war völlig klar, dass sie noch sehr naive und kindische Entscheidungen traf. Grrrr, das hat mich verrückt gemacht...

Das Buch lässt mit dem Schluss ein wenig Spielraum für weitere Teile. Auf Englisch ist die Trilogie bereits abgeschlossen erschienen, auf Deutsch sieht es nicht danach aus, dass die Reihe fortgeführt wird.







Ich hätte mir mehr Komplexität, Raffinesse und konsequente Charaktere gewünscht.
Das Buch legt zwar einen guten Start mit einer spannenden Welt und einer neuen Idee hin, schwächelt allerdings zu stark in der zweiten Hälfte und führt Handlungsstränge nicht logisch zu Ende. Wo der Schreibstil zwar gut gelungen ist und auch der mittelalterliche Flair stimmt, schwächelte das Buch durch Logiklücken, Ungereimtheiten und eine naive Protagonistin.
Und was bedeutet eigentlich der Titel? Wer ist die Dark Queen und warum hat sie eine schwarze Seele und ein... ach ist auch egal!
Dafür leider nur 3,5 Sterne.

1 Kommentar:

  1. Oh, Dark Queen möchte ich auch noch lesen. Mhhh, aber so gut ist es ja nicht weggekommen... Mal schauen. :D

    Aber was ich eigentlich sagen wollte: Ich habe dich getaggt und würde mich freuen, wenn du meine Fragen beantwortest. ;)

    http://nine-im-wahn.blogspot.de/2014/12/tag-sisterhood-of-world-bloggers-award.html

    Nine <3

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